Justin Balk - dto.



Justin Balk war Frontmann bei Cucumber Men, hat sich auf Konzerten mit seiner Band regelmäßig seines Oberteils entledigt und fast immer für euphorische Partystimmung zu sorgen vermocht.
Vor zwei Jahren lösten sich Cucumber Men auf.

2003 nun das Solo-Debüt des Hamburgers. Eine typische Altonaer "Ich trag meine Haare, als hätte ich keinen Frisör"-Matte ziert das Haupt des ernst dreinblickenden Justin auf dem Cover. Und musikalisch? Der Funk ist weg, der Rock oder die Kombination aus beidem ? was man früher Crossover nannte ? auch. Stattdessen 13 astreine Stücke Hamburger Songwriter-Pops. Mal melancholisch, mal traurig wie im letzten, meinem Lieblingsstück "Weil Es Nicht Mehr Geht", in dem es trefflich heißt "Der Kampf ist vorbei und ich wehr mich nicht mehr". Oder verliebt wie in der ersten Auskopplung, "Porridge": "Wenn ich da bin, kocht sie Porridge, obwohl ich's gar nicht mag. Hätt' ich bloß was gesagt, jetzt gibt's das jeden Tag...".

Das, was dem ein oder anderen beim bloßen Lesen ein wenig profan erscheinen mag, hat im Ganzen jedoch einen sehr eigenen Charme. Ehrlichkeit zumindest wird Justin niemand absprechen wollen und können. Dem Rezensenten jedenfalls gefällt dieses "erwachsene" Album. Mal beim Abwaschen und mal beim Aufräumen. Ach ja, gemastert wurden des Balks 54 Debütminuten vom ehemaligen Fischmob-Frontmann Sven Mikolajewicz.

Empfehlenswert, manchmal auch sehr.


Sugababes - Three



"'Hole' ist ein Stück Future-Pop-Euro-House-Ska-Reggae'n'B, das dafür sorgen wird, dass es im Herbst die Radiosender dominieren und die TV-Landschaft mit einem fetten Video erleuchten wird." Diese Lobhudelei stammt aus der Presseinfo aus Album "Three" der Sugababes. Nicht selten landen diese sogenannten "Waschzettel" aufgrund derartiger Übertreibungen ungelesen im Papierkorb. Im vorliegenden Fall allerdings vermag der Rezensent nicht zu widersprechen. Besagte erste Auskopplung geht dermaßen eingängig ins Ohr, dass in den kommenden Monaten wohl niemand darum herumkommen wird. Doch die Sugababes setzen noch einen drauf: Mit dem treibenden "Whatever Make's You Happy", dem supergroovigen "Situation's Heavy" und dem passend benannten Drama "Conversation's Over" finden sich mindestens drei weitere Heavy-Rotation-Anwärter unter den insgesamt zwölf Songs wieder.

Fazit: Mit "Three" beweisen die Sugababes endgültig, dass sie ihren mit den Vorgängern "One Touch" und "Angles With Dirty Faces" begonnenen Aufstieg in den Pop-Olymp nachhaltig weiterverfolgen. Und sie sind ihrem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen. Kauftipp!


Sabrina Setlur: Neue Website

Zugegeben: Websites, deren Navigation sich nicht auf Anhieb erschließt, sind vielen ein Greuel. Wenn man dann auch noch warten muss, bis die Flash-Animationen geladen sind, hilft häufig nur noch Apfel+W. Gänzlich anders stellt es sich allerdings bei der neuen Seite von Sabrina Setlur, die sich bekanntlich auch mal Schwester S. nannte: Eine derart schicke Seite inkl. Hörproben vom am 03.11. folgenden Album "SABS" (wer war eigentlich Babs?), wirklich beeindruckenden Animationen und jeder Menge stylishen Bildmaterials haben wir lange nicht gesehen ? Hut ab! Und nun mit ein paar Minuten losgeklickt [klick].


Creutzfeld & Jakob - Zwei Mann Gegen Den Rest



"Wir sind die Kings heut Nacht, wir sind die Pimps heut Nacht..."
Aus "Heut Nacht"

Klar, der dicken Hose haben auch Creutzfeld und Jakob aka Flipstar und Luke Stylewalker aka Phillipp Dammann und Laki Polichonidis aus Witten sich nicht entsagt. Vielmehr werden auf dem Zweitwerk der beiden sämtliche Klischees bedient. "Baby, dann lass es uns doch multiplizieren - OK, Mann, das lässt sich gut kombinieren." (aus "Sterne") ist nur eines von vielen Beispielen dafür, dass textlich nicht alles ständig immer total komplett gänzlich ausgereift sein muss, um in HipHop-Deutschland Erfolg zu haben. Denn egal, ob nun bei besagtem "Heut Nacht" oder mit dem Oberburner "Enter Da Game", "Zwei Mann Gegen Den Rest Der Welt" kickt mit fetten Beats. Gelegentlich fühlt sich der Rezensent allerdings leider an viel zu lange Samstagnächte in Jugendkommunikationszentren wie das Hamburger JUKS erinnert, in denen bekanntlich auch die zehn Jahre älteren Brote (erste) Erfolge feiern konnten. Und das Outro der "Nordisch By Nature"-MCD von Fettes Brot möchte ich hier abschließend aufgrund der lediglich angeteasten Promo-CD leicht variieren:

Lieber Online-Promoter, wir haben soeben die 1.000-Zeichengrenze erreicht und blenden die Review daher an dieser Stelle für Sie aus...