Sophie Zelmani - Love Affair



Ein Sonntagnachmittag Anfang Februar: Draußen regnet es und soeben habe ich mir meine dritte Jumbotasse Roiboos-Tee eingeschenkt. Perfekte Voraussetzungen also, um Sopie Zelmanis vorliegenden fünften LongPlayer nach "Sophie Zelmani" (1995), "Precious Burden" (1998), "Time To Kill" (1999) und "Sing And Dance" (2002) zu besprechen.

13 Stücke hat die Schwedin eingepielt. "Love Affair" sei "eine Liebesgeschichte in den gedämpften Farben der Abenddämmerung", so der der CD beigelegte Informationstext. Das trifft es ganz gut, wie ich finde. Klanglich lässt sich "Love Affair" irgendwo im Umfeld von Hope Sandoval, Stina Nordenstam, der früheren Jewel und Tori Amos ansiedeln, Klavier, Akustik-Gitarre und Sophies Stimme bestimmen das Bild. Apropos Bild: Für die schönen Cover-Aufnahmen zeichnet Anton Corbijn verantwortlich, der bereits u.a. U2, Depeche Mode und Travis ins rechte Licht zu setzen vermochte. Und so wie die schlichten Aufnahmen ohne künstliches Licht mit der Musikerin klingt auch das Album: Pur, intim, warm - einfach schön.
Zeit für einen weiteren Tee.

Anspieltipps: "To Know You" (3), "Keep It To Yourself" (6), "Fade" (9), Hard To Know" (10)


lostprophets - Start Something



Im Gespräch mit den lostprophets Ende 2001 gab Frontmann Ian in Bezug auf ihr Debüt "thefakesoundofprogress" bereits zu Protokoll: "Ich denke, es ist o.k. - o.k. für den Zeitpunkt, zu dem wir es geschrieben haben. Heute sind wir einen Schritt weiter." Und das vorliegende Ergebnis, "Start Something", beweist, dass der Sechser seine Möglichkeiten auf dem Debüt tatsächlich noch nicht voll ausgeschöpft hatte. Die 13 neuen Stücke (+ hidden track, wann hört das endlich auf?) weisen eine deutlich größere Bandbreite auf und klingen insgesamt ausgereifter. Mitverantwortlich dafür: Produzent Eric Valentine, der bereits den Queens Of The Stone Age und Good Charlotte zur Seite stand. Bereits die Nummern drei und vier, "Last Train Home" und "Make A Move" gehen bereits beim ersten Hören derart verführerisch ins Ohr, dass die Vorfreude auf den nächsten Besuch in meinem Lieblingsklub - oder besser noch auf das nächste Konzert der Waliser - sich in Form eines nicht zu verachtenden Tinnitus durch einen offensichtlich viel zu lauten Hörgenuss äußert (sorry, liebe Nachbarn!). So geht es genüsslich weiter und nach knapp 60 Minuten drücke ich erneut auf "Play", um 60 Minuten später nochmals auf "Play" zu drücken...