Antony And The Johnsons - I Am A Bird Now



Schrieb ich unlägst zu Kate Bush noch "Wenn es 2005 ein Album gibt, an dem kein Weg vorbei führt, dann ist es 'Aerial'", muss ich diese Aussage nun kleinlaut revidieren. Denn Antony And The Johnsons "I Am A Bird Now" gehört ebenso in jedes gut sortierte CD-Regal.

Die zehn Stücke des in New York lebenden Musikers gehen so zu Herzen, dass dieses beim Anhören von Stücken wie "Hope There's Someone", "You Are My Sister" oder "Spiralling" sogleich zu zerspringen droht. Antonys so außergewöhnlich schöne Stimme mit dem unbeschreiblich warmen Vibrato macht "I Am A Bird Now" zu einem herausragenden Werk, wie es nur selten erscheint. Und es scheint nicht nur mir so zu gehen, treten doch Devendra Banhart, Rufus Wainwright, Lou Reed und Boy George als Gastsänger in Erscheinung. Dabei steht das Songwriting dem Gesang in nichts nach. Zumeist mit Klavier und Streichern instrumentiert, bleiben The Johnsons doch zaghaft im Hintergrund und geben der Stimme Antonys den gebührenden Raum zur Entfaltung. Einziger klitzekleiner Kritikpunkt: Mit 35 Minuten ist "I Am A Bird Now" schlichtweg zu kurz geraten.

Ein Meisterwerk.