Tori Amos ::: 23.06.2005, Bonn - Museumsplatz

Gefühlte 40 Grad Celsius im Schatten, den das schöne Zeltdach auf dem Bonner Museumsplatz glücklicherweise an diesem Sommerabend zu bieten hatte. Darunter versammelten sich 1.800 Besucher, um Tori Amos live zu erleben.



Nicht nur den Besuchern des bestuhlten Museumsplatzes, wunderschön zwischen der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland [klick] und dem Kunst Museum Bonn [klick] gelegen, ist heiß, auch die Künstlerin stöhnt über die tropischen Temperaturen. Allerdings tut dies ihrer Spiellaune keinen Abbruch: Die schlichte Bühne - lediglich mit Klavier und drei Orgeln bestückt - wird von der solo agierenden, rothaarigen Künstlerin im Nu ausgefüllt. Los geht's mit "Original Sinsuality". Was folgt, ist eine sehr persönliche Auswahl ihrer Stücke, welche nur wenige "Radiohits" beinhaltet. Amos spielt den gesamten Abend solo, sicherlich ein Grund für die vom Publikum äußerst wohl gesonnen aufgenommene Auswahl der Songs. Standing Ovations gibt es zwar keine, verdient hätte es die Künstlerin aber - insbesondere für ihre Darbietungen auf Orgel und Klavier gleichzeitig und dem zusätzlichen Gesang. Beeindruckend, sehr sogar.

Zwischen den Stücken spricht die 42-jährige Künstlerin immer wieder mit ihrem Publikum, etwa nachdem sie sich einmal verspielt hat und den Song von Neuem beginnen muss: "I fucked up. What das that mean in German? You know, what I
Nach etwa 100 fast schon als intim zu bezeichnenden Minuten ist es fast vorbei. Zur Zugabe erheben sich nun die Gäste und feiern die Tori Amos ausgelassen, bis das Konzert schließlich mit "Hey Jupiter" zu Ende geht.

Tori Amos war da. Und hat 1.800 begeisterten Besuchern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.


Audioslave - Out Of Exile



Das Cover von Audioslaves zweitem Album zeigt die raue nächtliche See - schroff, grau und schön. Doch wer glaubt, Tom Morello, Chris Cornell und Co. seien unterwegs zu neuen Ufern, hört sich schnell eines Besseren belehrt.

Audioslave setzen sich bekanntlich aus den Musikern von den legendären Crossover-Pionieren Rage Against The Machine und dem Sänger der Grunge-Veteranen Soundgarden zusammen. Diese schier unglaubliche Kombination ließ bereits für das Debüt des Vierers einiges hoffen. Nicht eben wenige Fans der vorherigen Bands der Musiker allerdings sahen sich enttäuscht. Weder die manchmal musikalisch schlichte Wildheit von RATM, noch die Seattle-esquen Besonderheiten Soundgardens waren auf dem selbstbetitelten Debüt zu finden. Stattdessen gab es Hausmannsrock aus der Dose, häufig gerade mal so markant wie Ravioli mit Tomatensoße von Maggi. Mit "Out Of Exile" versuchen Audioslave nun, Boden bei den ehemaligen Fans gut zu machen. Mal scheppert es fast wie früher ("Drown Me Slowly", "Man Or Animal"), dann wieder darf Cornell Erinnerungen an die frühen Zeiten des Grunge aufleben lassen ("Heaven's Dead", "Dandelion"). Schön, allerdings hatten wir das ja schon (zwei-)mal. Was Audioslave leider nach wie vor fehlt, ist die musikalische Krönung zur eigenständigen Superband. Da helfen auch Supertitel wie "Yesterday To Tomorrow" nichts.

"Out Of Exile", ein Album, das gut für eine Fahrt auf Highway No.1 von San Francisco nach Los Angeles taugt. In neue Gefilde hingegen traut sich Audioslave damit nicht vorzubewegen. Trotz des verheißungsvollen Covers...